Seit einigen Jahrzehnten erheben sich in Deutschland immer weniger Feldlerchen singend in die Luft. Über den Leinepoldern kann man ihren perlenden Gesang noch regelmäßig hören, denn sie sind auch ein Refugium für die selten gewordenen Singvögel.
Einst war die Feldlerche in Deutschland weit verbreitet. Wo es Offenland gab, war sie meist zu Hause und trug Frühling nicht nur ihren Gesang vor, sondern zog auch ihre Jungen auf. Mit ihrer Körpergröße von 18 – 19 cm ist diese Vogelart nicht sonderlich groß und auch ihr bräunlich gesprenkeltes Gefieder, das beide Geschlechter tragen, ist alles andere als auffällig. Doch mit ihren Gesangsdarbietungen hat sie seit jeher Naturliebhaber verzaubert.
Vom Boden oder von einer Sitzwarte – dies kann zum Beispiel ein Busch sein – schrauben sich die Männchen rasch immer höher, um im sogenannten Singflug ihre Strophen vom Himmel aus vorzutragen. Flughöhen um die 50 Meter sind dabei keine Seltenheit. Oft hört man den trillernden Gesang nur und sieht den Vogel kaum, weil er nur ein winziger Punkt irgendwo im Blau des Himmels ist. Zwischen drei und 15 Minuten kann eine solche Gesangsdarbietung dauern, am Ende lassen sich die Vögel im sehr schnellen Sinkflug zu Boden fallen und verstummen dabei.
Das Singen ist bei den Feldlerchen nicht nur Männersache. Weibchen singen ebenfalls, allerdings sehr viel leiser als die Männchen und nicht im Flug. Sie sitzen meist am Boden und zwitschern aus der Deckung heraus. In niedriger Vegetation können sich die recht kleinen Vögel gut verstecken und auf nacktem Boden sieht man sie wegen ihrer bräunlichen Gefiederfärbung ebenfalls meist nur dann, wenn sie sich bewegen.